Eier, Milch und Strom direkt vom Nachbarn

Der wöchentliche Gang zum Wochenmarkt gehört in vielen Regionen bereits zum festen Bestandteil der Einkaufskultur der Konsumenten. Lokale Energiemärkte werden das bei Energie in Zukunft auch ermöglichen können.

Die Gründe dafür sind logisch: Die zunehmende Anzahl an Erneuerbare-Energien Anlagen und der zu erwartende steigende Bedarf an elektrischer Energie durch Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen wird den Betrieb von Verteilnetzen, dem Rückgrat der Energiewende, zunehmend komplexer machen. Eine Automatisierung der Steuerung von so verteilten Flexibilitäten wird daher zu einer seiner wichtigen Aufgabe. Zudem stehen in den nächsten Jahren viele Anlagenbetreiber nach dem Ende Ihrer gesetzlich zugesicherten Einspeisevergütung vor der Herausforderung, eine alternative und neue Vermarktungsmöglichkeit für ihre Assets zu finden. Und letztlich stellt eine wachsende Kundennachfrage nach regenerativer Energie aus der Region eine Entwicklung dar, auf die es als Energieanbieter zu reagieren gilt. „Einfache“ Regional-Produkte werden zunehmend von Energiehändlern angeboten und nachgefragt.

Ein Lokaler Energiemarkt (LEM) ist das Konzept, mit dem diesen Herausforderungen am besten begegnet werden kann. Er bietet eine Vermarktungsmöglichkeit für erneuerbare Energien, kann bisher nicht genutzte Flexibilitätspotentiale durch Preisanreize heben und so zu einem effizienteren Betrieb des Verteilnetzes beitragen:

Erzeuger und Verbraucher kommunizieren automatisiert über Software-Agenten Gebote für Erzeugung und Verbrauch und handeln so auf einer Plattform. Es werden ebenfalls Flexibilitätsgebote, z.B. für Batteriespeicher oder steuerbare Lasten wie Wärmepumpen oder Ladestationen für Elektrofahrzeuge durch den Markt berücksichtigt. Der Verteilnetzbetreiber kennt die dem LEM-Marktgebiet zugrundeliegende Netztopologie und jeden Teilnehmer. Er berechnet die Netzengpässe für den LEM, die er vorab an die Plattform kommuniziert. Die Marktplattform maximiert dann die lokal handelbare Energie unter Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit des Verteilnetzes und der Gebote von Erzeugern und Verbrauchern.

Den vollständigen Artikel aus dem Handelsblatt finden Sie unter:
https://veranstaltungen.handelsblatt.com/journal/pdf/P6200112.pdf